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Igel gefunden – und nun?
Sie haben einen Igel entdeckt und er verhält sich „komisch“? Beobachten Sie ihn zunächst, am besten über einen längeren Zeitraum, und machen Sie einen Check, ob er wirklich hilfsbedürftig ist. Folgende Kriterien können Ihnen dabei helfen:
Verletzungen
Schauen Sie sich den Fundort an. Liegt der Igel an einer stark befahrenen Straße oder ist eine Baustelle in der Nähe? Hier ist die Gefahr für Igel besonders groß, sich zu verletzen.
Erkennungsmerkmale kranker Igel
Sie laufen tagsüber herum und suchen nach Nahrung
Sie torkeln oder liegen herum
Sie haben Parasiten (z. B. Zecken, Schmeißfliegenlarven, Lungenwürmer)
Sie wirken apathisch
Der Einrollreflex ist vermindert
Sie sind abgemagert
Die Augen stehen nicht halbkugelig hervor und sind eher schlitzförmig
Igelnachwuchs
Wenn Sie ein Igelbaby außerhalb seines Nestes finden, mit noch geschlossenen Augen und Ohren, dann ist es mit großer Wahrscheinlichkeit mutterlos und benötigt dringend Hilfe!
Igel nach Wintereinbruch
Hier kann es sich um kranke oder schwache Alttiere handeln oder um Jungtiere. Sie wurden womöglich erst spät geboren, sind krank und/oder konnten sich durch ein zu geringes Nahrungsangebot im Herbst keinen für den Winterschlaf ausreichenden Winterspeck mehr anfressen.
Ausnahmen
Wenn Winterquartiere von Igeln zerstört werden, wie z. B. durch das Entfernen von Laubhaufen oder Holzstapeln oder wenn Hunde herumstöbern und damit Igel „ausgraben“, dann suchen auch gesunde Tiere tagsüber einen neuen Unterschlupf.
Wie Sie Igeln helfen können
Igel beziehen ihr Winterquartier in der Regel bei Bodentemperaturen um null Grad. Beliebt sind Verstecke in Erdmulden, unter Hecken oder in Laub- oder Reisighaufen.
Der Trend geht weg von naturnahen Gärten. Immer öfter sieht man groß angelegte Steinflächen oder Rasen anstelle von Beeten, Büschen oder Bäumen. Dort können Igel kaum Nahrung und schon gar keinen Unterschlupf finden. Helfen Sie den Tieren und richten Sie eine geschützte Ecke in Ihrem Garten für Igel ein. Am besten unter Bäumen oder Sträuchern Laub, Totholz und Reisig anhäufen bzw. einfach liegen lassen. Gesunde Igel bauen sich damit ihr eigenes Winterquartier. Vielleicht haben Sie ja auch Lust, ein Igelhäuschen zu bauen? Im Internet gibt es zahlreiche Informationen und Anleitungen dazu.
Bieten Sie Igeln gerne auch zusätzliche Nahrung an. Diese muss sehr eiweißreich sein, deshalb ausschließlich Nass- oder Trockenfutter für Katzen füttern, kein Getreide und auch kein Hundefutter. Zusätzlich sollten Sie immer eine flache Schale mit frischem Wasser bereitstellen (keine Milch!)
Wenn Sie Beratung oder Unterstützung benötigen, kontaktieren Sie uns!