Weihnachtsgeschenke ohne Qual - bewusst einkaufen!
Ja ist denn heit‘ scho‘ Weihnachten? Na, heute vielleicht noch nicht, aber bald…..das große Fest rückt näher und Viele sind wieder auf der Suche nach Geschenken für ihre Lieben. Schenken, um jemandem eine Freude zu machen, das ist der „Spirit“ des Festes….was aber, wenn diese Geschenke für andere Lebewesen größte Qual bedeuten? Wollen wir so etwas verschenken? Kann das Freude machen?
Ein paar Beispiele:
Die beliebten Wollmützen mit Fellbommel – seit ein paar Jahren wieder total in. Oft wird gar nicht realisiert, dass es sich bei dem Fellbommel tatsächlich um echtes Fell, also Pelz handelt, und dafür Tiere extra für den Zweck gezüchtet und in grausamen Verhältnissen ein qualvolles kurzes Leben führen müssen. Auch andere Accessoires wie Krägen, Schlüsselanhänger oder ähnliches sind oft aus echtem Pelz. Tatsächlich ist das sogar oft billiger zu bekommen als Kunstfell! Eigentlich müssten die Produkte gekennzeichnet sein mit dem Hinweis „Enthält nichttextile Teile tierischen Ursprung“, das ist sowieso schon schwammig und wird auch kaum kontrolliert. Echtes Fell ist von Kunstfell kaum zu unterscheiden. Wenn Sie sichergehen wollen, dass für Ihre Bommelmütze kein Tier leiden musste, machen Sie den Test, indem Sie die langen Fasern etwas beiseite streichen. Kommt eine kürzere Haarschicht zum Vorschein, ist das die bei Fell typische Unterwolle. Wenn dann auch noch bei stärkerem Auseinanderstreichen Leder zum Vorschein kommt, handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um Echtpelz.
Zweites Beispiel: Daunenjacken: In der weltweiten Daunenindustrie leiden und sterben Abermillionen Gänse und Enten. Zahllose dieser Wasservögel leiden unter dem sogenannten Lebendrupf – einer grausamen Prozedur, bei der die Federn der Tiere bei lebendigem Leib aus der Haut gerissen werden. Die Tiere müssen diese grausame Prozedur 4 bis 15 Mal in ihrem Leben erleiden, bevor sie im Schlachthaus gewaltsam getötet werden. Womit wir schon beim festlichen Essen wären:
Die Tiere werden nämlich gleich doppelt ausgebeutet: ihnen werden nicht nur mehrfach Daunen und Federn ausgerupft, man mästet sie zeitgleich. Am Ende ihres qualvollen Lebens werden die Gänse und Enten im Schlachthof getötet. Auch die Daunen von Tieren aus der Stopfleberproduktion, dem sogenannten „Fois Gras“ landen in Jacken und Betten. Diese grauenhafte Tierquälerei sollte man weder auf die eine noch auf die andere Art unterstützen.
Es gibt eine Fülle an hervorragenden Alternativen zu Daunen und Federn, die genauso gut warmhalten.
Die Massenhaltung der Nerze, Marderhunde oder Füchse für die Pelzindustrie wie auch die der Wasservögel in der Daunenproduktion verursacht bei den Tieren unermessliches Leid, schadet der Umwelt und trägt zum Pandemierisiko bei.
Und am Ende noch ein Aufruf: seit einigen Jahren schon, aber besonders seit Corona, steigt der illegale Welpenhandel dramatisch an. Abgesehen davon, dass ein Tier eigentlich nicht unter den Christbaum gehört, sondern die Anschaffung wohlüberlegt sein sollte, sollte der erste Weg ins Tierheim führen. Wenn es unbedingt ein Tier vom Züchter sein muss, unbedingt darauf achten, dass es sich um einen seriösen Züchter handelt. Das wird immer schwieriger, denn auch die illegalen Tierhändler geben sich große Mühe, seriös zu wirken. Generell raten Experten vom Kauf über das Internet ab. Ganz wichtig, dass die Welpen erst abgegeben werden, wenn sie mindestens acht, besser 12 Wochen alt sind. Auf keinen Fall sollte man sich auf Übergaben an öffentlichen Orten wie Parkplätzen einlassen. Am besten immer vor Ort über die Zuchtbedingungen informieren und sich das Muttertier zeigen lassen. Bei den kleinsten Zweifeln lieber nicht kaufen. Als Ihr Tierschutzverein beraten und unterstützen wir Sie natürlich gerne bei der Suche nach einem Haustier.
Wir wünschen Ihnen eine schöne Weihnachtszeit und einen guten Start ins Neue Jahr!
Ihr Tierschutzverein Tutzing u.U. e.V.